Meet the Parents
Wer sich auf einen Film von Brian Taylor einlässt, sollte auf Vieles gefasst sein. Grenzüberschreitungen zum Beispiel. Nicht politischer Natur, sondern in Bezug auf guten Geschmack, Humor und zurückhaltendes Schauspiel. All diese Dinge gibt es in seinen Werken häufig nicht. Genau das ist sein Markenzeichen – und kann mitunter richtig viel Freude bereiten.
Bekannt wurde der Regisseur und Autor mit seinem Debüt „Crank“ (2006), das er zusammen mit Buddy Mark Neveldine kreierte. Eine herrliche Achterbahnfahrt sondergleichen, die man/frau sich auf jeden Fall mal gönnen sollte. „Mom and Dad“ ist nun sein erster Solofilm als Regisseur und nach „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ (2011) sein zweiter mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. Der gab zu Protokoll, „Mom and Dad“ sei sein liebster Streifen der letzten zehn Jahre. Das will was heißen, dreht Cage doch ohne Unterlass und hat einen Output, der selbst Vielfilmer Steven Seagal in den Schatten stellt.
Warum Cage sich zu dieser Lobhudelei hinreißen ließ, wird schnell deutlich: Taylor lässt seinen Star komplett von der Leine, der Oscar-Preisträger bedankt sich mit einem weiteren ‚HurriCage‘ und gibt als Papa Brent dem Affen ordentlich Zucker. Seine Opfer: zunächst Gattin Kendall (Selma Blair), wenig später ihre gemeinsamen Kinder (Anne Winters, Zackary Arthur). Der Auslöser: Offenbar eine über TV-Bildschirme getriggerte Wutempfindung, die Eltern dazu bringen soll, ihre eigenen Kinder zu töten. Klingt geschmacklos? Ist es auch. Aber wer sein schlechtes Gewissen für 85 Minuten beiseite schieben kann, wird „Mom and Dad“ sehr unterhaltsam finden.
Der Film verrät nichts über Herkunft und Hintergrund dieses befremdlichen Verhaltens. Es ist einfach da. Taylor nutzt das zunächst für ein paar äußerst fiese – zum Glück nur angedeutete, aber nicht zu sehende – Aktionen von Eltern, die ihrem Nachwuchs den Garaus machen. Kichern mit etlichen WTF?!-Momenten sozusagen, die schon mal andeuten, was den Kids von Brent noch bevorsteht. Kaum sind die Zuhause eingeschlossen, setzen ihre Erziehungsberechtigten alles daran, um die kleinen Scheißer aus ihrem Versteck rauszulocken und ihrem Schicksal zuzuführen. Das gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet.
Mit Taylor-typischem Tempo inszeniert, wirkt „Mom and Dad“ mitunter wie ein etwas zu lang geratener Videoclip. Das stört angesichts der hauchdünnen Story nicht weiter, zumal Cage und Blair keine Hemmungen haben, ihre Aggressionen an diversen Möbelstücken auszulassen. Es muss für beide Schauspieler äußerst befriedigend gewesen sein, ihren Stress auf diese Weise abbauen zu können. Oder anders formuliert: Es ist ihnen anzusehen, dass sie großen Spaß an diesem Blödsinn hatten.
Wer „Mom and Dad“ einen gesellschaftlichen Kommentar andichten will, findet in ein, zwei Szenen tatsächlich Belege dafür, dass Drehbuchautor Taylor mit seinem Film dem Heile-Welt-Familienleben den Stinkefinger zeigen will. Tiefgründig ist dies zwar nicht, aber bitteschön. Ansonsten stört an diesem No-Brainer eigentlich nur das wiederholte Auferstehen einer Figur, die im Verlauf der Handlung gleich mehrmals in den Tod geschickt wird, aber irgendwie immer wieder zur Rettung seiner Freunde erscheint. Aber wer bin ich schon, um in einem solchen Film Realitätsnähe anzumahnen?
Kurz, sehr böse und amüsant: „Mom and Dad“ ist genau das Richtige für übermüdete Eltern, die nach einem anstrengenden Tag mit den Kleinen Lust auf einen garstigen Film haben.
P.S.: Als Extra gibt es auf der DVD/Blu-ray einen Mitschnitt der Filmpremiere, bei der Taylor & Co. dem Publikum Fragen beantworten. Keine Ahnung, was Cage an jenem Abend intus hatte – aber sein Auftritt dort steht seiner Filmfigur in nichts nach.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und original englischer Sprachfassung. Untertitel in deutsch sind optional zuschaltbar. Als Bonus gibt es besagten Premierenclip, eine Bildergalerie sowie Trailer. „Mom and Dad“ erscheint bei NewKSM Cinema und ist seit 20. September 2018 erhältlich. (Packshot + stills: NewKSM Cinema)
Liebe Filmfreunde!
Ein halbes Dutzend Kinoneustarts wöchentlich und unzählige Heimkino-Veröffentlichungen machen es heutzutage nicht leicht, „cineastische Perlen“ zu entdecken. Ob Rezensionen da helfen? Ich weiß es nicht, trotzdem will ich hier meinen Senf zum Thema Film & Kino dazugeben, möchte es wagen Neues zu loben, Klassiker zu verdammen, Aktuelles zu verteufeln, Altes zu empfehlen.
Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie so Ihren neuen Lieblingsfilm?
... im Nachgang: „Mission: Impossible - Fallout“ (Kinostart: 2. August 2018)
Top Fun
September 1997: Mein 17-Jähriges Ich rennt nach Schulschluss mal wieder ins Kino. Nachmittagsvorstellung von »Im Körper des Feindes (Face/Off)«, dem neuen Film von John Woo mit John Travolta und Nicolas Cage in den Hauptrollen. Eine der damals veröffentlichten Rezensionen fasste den Actionfilm folgendermaßen zusammen: „Travolta und Cage gehen Mano-a-Mano – und die Zuschauer drückt’s in die Sitze.“ Und genau das war es auch – ein zweieinhalbstündiges Dauerfeuer an Stunts und Twists, das beim Publikum Schnappatmung verursachte. Nur ein Jahr zuvor hatte Tom Cruise alias Ethan Hunt seine erste unmögliche Mission überstanden. Dass die fünfte(!) Fortsetzung nun, 22 Jahre später, einen ähnlichen Meilenstein des Actionkinos wie einst »Face/Off« präsentieren würde, hätte damals wohl keiner erwartet.
Nein, „Meilenstein“ ist keine leichtfertig gewählte Formulierung. Denn was Cruise, Regisseur Christopher McQuarrie und ihr Team hier auf Zelluloid gebannt haben, hat es in dieser Intensität und Waghalsigkeit noch nicht gegeben. Man kann es nicht oft genug wiederholen: die Stunts sind echt. Kein digitales Aufpolieren. Keine Green-Screen-Wand in einem Produktionsstudio, vor dem eine Hubschrauber-Attrappe hin- und hergeschüttelt wurde. Kein Cruise-Ersatzmann, der an dessen Stelle dem Verkehr am Pariser Arc de Triomphe entgegenfuhr. Wer es nicht glauben will, findet im Internet problemlos genug Aufnahmen der Dreharbeiten, die das bestätigen.
»Mission: Impossible – Fallout« ist nicht deswegen meisterhaft. Denn McQuarrie, der überdies das Drehbuch verfasste, konstruiert Drumherum eine zwar typische, aber keinesfalls substanzlose Agentenstory. Waren etliche Stunts im Vorgängerfilm »Rogue Nation«, den er ebenso inszenierte, noch reiner Selbstzweck und für den Verlauf völlig unerheblich – erinnert sei an die völlig verrückte Eröffnungssequenz mit Cruise an einem Flugzeug hängend –, so sind sie hier fest in die Geschichte eingebunden. Ob Superagent Hunt sie lebend übersteht, ist zudem keinesfalls sicher. »Fallout« begeistert mit einer neuen Härte, die es so in den anderen Teilen noch nicht gab.
Offenbar nicht zufällig: McQuarrie verriet unlängst in einem Interview, dass ein weitaus düstrer Subplot geplant war, von dem im Endschnitt nur noch wenige Szenen zu sehen sind. Was hingegen geblieben ist, sind sehr viel mehr Szenen mit Hunts Teamkollegen, die – auch das eine erfreuliche Weiterentwicklung zum Vorgänger – in die Mission involviert sind und die Handlung beeinflussen. Denn selbst wenn er in den vergangenen Jahren ein wenig Gewicht zugelegt hat: Ving Rhames ist ein toller Schauspieler, der seinen Charakteren auch emotional Gewicht verleihen kann, so man ihn denn lässt.
147 Minuten Vollgas – Hunts britischer Agentenkollege Bond war in seinen letzten beiden Einsätzen »Skyfall« und »Spectre« ähnlich lang unterwegs, um die Welt und seine Lieben zu retten. Qualitativ allerdings weniger überzeugend. Für Bettgeschichten, einen geschüttelten Martini und perfekt sitzende Anzüge mag er immer noch die Nummer eins sein. Hauptberuflich allerdings hat ihm Ethan Hunt spätestens mit »Fallout« endgültig den Rang abgelaufen.
(Plakat: © 2018 Paramount Pictures Germany GmbH)
Nein, „Meilenstein“ ist keine leichtfertig gewählte Formulierung. Denn was Cruise, Regisseur Christopher McQuarrie und ihr Team hier auf Zelluloid gebannt haben, hat es in dieser Intensität und Waghalsigkeit noch nicht gegeben. Man kann es nicht oft genug wiederholen: die Stunts sind echt. Kein digitales Aufpolieren. Keine Green-Screen-Wand in einem Produktionsstudio, vor dem eine Hubschrauber-Attrappe hin- und hergeschüttelt wurde. Kein Cruise-Ersatzmann, der an dessen Stelle dem Verkehr am Pariser Arc de Triomphe entgegenfuhr. Wer es nicht glauben will, findet im Internet problemlos genug Aufnahmen der Dreharbeiten, die das bestätigen.
»Mission: Impossible – Fallout« ist nicht deswegen meisterhaft. Denn McQuarrie, der überdies das Drehbuch verfasste, konstruiert Drumherum eine zwar typische, aber keinesfalls substanzlose Agentenstory. Waren etliche Stunts im Vorgängerfilm »Rogue Nation«, den er ebenso inszenierte, noch reiner Selbstzweck und für den Verlauf völlig unerheblich – erinnert sei an die völlig verrückte Eröffnungssequenz mit Cruise an einem Flugzeug hängend –, so sind sie hier fest in die Geschichte eingebunden. Ob Superagent Hunt sie lebend übersteht, ist zudem keinesfalls sicher. »Fallout« begeistert mit einer neuen Härte, die es so in den anderen Teilen noch nicht gab.
Offenbar nicht zufällig: McQuarrie verriet unlängst in einem Interview, dass ein weitaus düstrer Subplot geplant war, von dem im Endschnitt nur noch wenige Szenen zu sehen sind. Was hingegen geblieben ist, sind sehr viel mehr Szenen mit Hunts Teamkollegen, die – auch das eine erfreuliche Weiterentwicklung zum Vorgänger – in die Mission involviert sind und die Handlung beeinflussen. Denn selbst wenn er in den vergangenen Jahren ein wenig Gewicht zugelegt hat: Ving Rhames ist ein toller Schauspieler, der seinen Charakteren auch emotional Gewicht verleihen kann, so man ihn denn lässt.
147 Minuten Vollgas – Hunts britischer Agentenkollege Bond war in seinen letzten beiden Einsätzen »Skyfall« und »Spectre« ähnlich lang unterwegs, um die Welt und seine Lieben zu retten. Qualitativ allerdings weniger überzeugend. Für Bettgeschichten, einen geschüttelten Martini und perfekt sitzende Anzüge mag er immer noch die Nummer eins sein. Hauptberuflich allerdings hat ihm Ethan Hunt spätestens mit »Fallout« endgültig den Rang abgelaufen.
(Plakat: © 2018 Paramount Pictures Germany GmbH)
Heimkino-Tipp: „Kings“ (2017)
Bond in the Hood
Die 1978 in Ankara geborene und in Frankreich aufgewachsene Deniz Gamze Ergüven hätte ihre Karriere als Filmemacherin eindrucksvoller nicht starten können: Ihr 2016 erschienenes Drama „Mustang“ erzählt von fünf jungen Schwestern, die in einer Kleinstadt 600 Kilometer nördlich von Istanbul aufwachsen und nach einem spontanen Bad im Meer, bei dem auch männliche Schulkameraden anwesend sind, von ihrer strengen Familie bitterlich bestraft werden. Ein leiser Film, unter dessen optisch schöner Oberfläche es pausenlos brodelt, bis es zur Katastrophe kommt. 2016 für den „Auslands-Oscar“ nominiert, waren die Erwartungen an Ergüvens Nachfolgewerk – zumindest bei mir – sehr groß. Vorhang auf für „Kings“!
Interessanterweise vor „Mustang“ geplant, musste die Regisseurin/Autorin das Werk zunächst verschieben, da sich keine Finanziers fanden. Wenig verwunderlich, behandelt „Kings“ doch einen wunden Punkt in Amerikas neuerer Geschichte: die Unruhen in Los Angeles 1992. Ausgelöst durch den skandalösen Freispruch von vier Polizisten, die bei einer Fahrzeugkontrolle den Afroamerikaner Rodney King misshandelten und mit endlosen Schlägen traktierten, entlud sich der Frust der vor allem schwarzen Bevölkerung über mehrere Tage und forderte neben etlichen Verletzten auch mehrere Todesopfer. „Kings“ setzt wenige Tage zuvor ein und beschreibt die Ereignisse aus der Sicht der alleinerziehenden Millie (Halle Berry), die in ihrem Haus Pflegekinder aufgenommen hat und versucht, ihnen eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Angesichts der beständigen Gewaltausbrüche sowohl von Bürgern als auch Gesetzeshütern kein leichtes Unterfangen. Zumal ihr Nachbar, der trinkfreudige Autor Obie (Daniel Craig), mit seinen Wutausbrüchen die gereizte Stimmung weiter anheizt.
Anliegen Top, Umsetzung Flop: Selten habe ich persönlich einen inhaltlich derart zerfaserten Film gesehen. „Kings“ hat den Anspruch, die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven darzustellen, vermag es jedoch nicht, daraus ein kohärentes Ganzes zu formen. Beständig wechselnd zwischen einzelnen Figuren und Stimmungen entsteht vielmehr der Eindruck, Ergüven hat hier mehrere Drehbücher zusammengeworfen und anschließend versucht, daraus etwas Sinnhaftes zu kreieren. Keine der auftretenden Personen besitzt charakterliche Tiefe, vielmehr stürmen sie durch Szenen, die wie einzelne Stationen in einem Hindernisparcours wirken, der ihnen vom Skript vor die Nase gesetzt wurde. Warum sie zu diesen und jenen Handlungen/Taten tendieren, wird nie erklärt.
Besonders an ‚Obie‘ wird dies offensichtlich: Als ungepflegter Misanthrop im Film eingeführt, nimmt er sich eines Tages ohne weitere Erklärung der verhassten Kinder seiner Nachbarin an, die daraufhin einen überaus verstörenden Sextraum von ihm hat und ihn fortan mit verliebten Augen anguckt. Ebenso rätselhaft bleibt der Fakt, dass Obie scheinbar der einzige Weiße in einem vornehmlich von Schwarzen bewohnten Viertel ist. Warum lebt er dort, wenn er seine Umgebung so hasst? Was veranlasst ihn dazu, diverse Geräte laut schimpfend von seinem Balkon zu werfen? Wenn Millie und Obie, also Ex-Bondgirl Berry und aktueller Bond-Mime Craig, an anderer Stelle dann auch noch zusammen an eine Straßenlaterne gekettet werden und dabei erzwungenermaßen Teile ihrer Bekleidung ablegen müssen, verspielt Ergüven den letzten Funken Glaubhaftigkeit – trotz immer wieder eingestreuter Dokumentarfilmaufnahmen der wahren Ereignisse.
Je länger der ohnehin kurze Streifen (92 Min.) voranschreitet, desto mehr erhärtet sich der Verdacht, dass das Endprodukt nur ein Bruchteil des eigentlich geplanten Films ist. „Kings“ wirkt episodenhaft, abgehackt, unvollständig. Kurzum: meilenweit vom großartigen „Mustang“ entfernt, der so meisterhaft Nuancen herausgearbeitet hat.
Eine große Enttäuschung, die den Beinahe-Bürgerkrieg des L.A. von 1992 lediglich als Hintergrund für eine unausgegorene Geschichte nutzt, die ziel- und orientierungslos umherirrt. Vielleicht war dies der Grund, warum zunächst niemand „Kings“ finanzieren wollte. Zum Glück war es nicht Deniz Gamze Ergüvens Debüt, denn dann hätte es „Mustang“ wahrscheinlich nie gegeben.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Extras sind keine vorhanden. „Kings“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 30. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
Interessanterweise vor „Mustang“ geplant, musste die Regisseurin/Autorin das Werk zunächst verschieben, da sich keine Finanziers fanden. Wenig verwunderlich, behandelt „Kings“ doch einen wunden Punkt in Amerikas neuerer Geschichte: die Unruhen in Los Angeles 1992. Ausgelöst durch den skandalösen Freispruch von vier Polizisten, die bei einer Fahrzeugkontrolle den Afroamerikaner Rodney King misshandelten und mit endlosen Schlägen traktierten, entlud sich der Frust der vor allem schwarzen Bevölkerung über mehrere Tage und forderte neben etlichen Verletzten auch mehrere Todesopfer. „Kings“ setzt wenige Tage zuvor ein und beschreibt die Ereignisse aus der Sicht der alleinerziehenden Millie (Halle Berry), die in ihrem Haus Pflegekinder aufgenommen hat und versucht, ihnen eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Angesichts der beständigen Gewaltausbrüche sowohl von Bürgern als auch Gesetzeshütern kein leichtes Unterfangen. Zumal ihr Nachbar, der trinkfreudige Autor Obie (Daniel Craig), mit seinen Wutausbrüchen die gereizte Stimmung weiter anheizt.
Anliegen Top, Umsetzung Flop: Selten habe ich persönlich einen inhaltlich derart zerfaserten Film gesehen. „Kings“ hat den Anspruch, die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven darzustellen, vermag es jedoch nicht, daraus ein kohärentes Ganzes zu formen. Beständig wechselnd zwischen einzelnen Figuren und Stimmungen entsteht vielmehr der Eindruck, Ergüven hat hier mehrere Drehbücher zusammengeworfen und anschließend versucht, daraus etwas Sinnhaftes zu kreieren. Keine der auftretenden Personen besitzt charakterliche Tiefe, vielmehr stürmen sie durch Szenen, die wie einzelne Stationen in einem Hindernisparcours wirken, der ihnen vom Skript vor die Nase gesetzt wurde. Warum sie zu diesen und jenen Handlungen/Taten tendieren, wird nie erklärt.
Besonders an ‚Obie‘ wird dies offensichtlich: Als ungepflegter Misanthrop im Film eingeführt, nimmt er sich eines Tages ohne weitere Erklärung der verhassten Kinder seiner Nachbarin an, die daraufhin einen überaus verstörenden Sextraum von ihm hat und ihn fortan mit verliebten Augen anguckt. Ebenso rätselhaft bleibt der Fakt, dass Obie scheinbar der einzige Weiße in einem vornehmlich von Schwarzen bewohnten Viertel ist. Warum lebt er dort, wenn er seine Umgebung so hasst? Was veranlasst ihn dazu, diverse Geräte laut schimpfend von seinem Balkon zu werfen? Wenn Millie und Obie, also Ex-Bondgirl Berry und aktueller Bond-Mime Craig, an anderer Stelle dann auch noch zusammen an eine Straßenlaterne gekettet werden und dabei erzwungenermaßen Teile ihrer Bekleidung ablegen müssen, verspielt Ergüven den letzten Funken Glaubhaftigkeit – trotz immer wieder eingestreuter Dokumentarfilmaufnahmen der wahren Ereignisse.
Je länger der ohnehin kurze Streifen (92 Min.) voranschreitet, desto mehr erhärtet sich der Verdacht, dass das Endprodukt nur ein Bruchteil des eigentlich geplanten Films ist. „Kings“ wirkt episodenhaft, abgehackt, unvollständig. Kurzum: meilenweit vom großartigen „Mustang“ entfernt, der so meisterhaft Nuancen herausgearbeitet hat.
Eine große Enttäuschung, die den Beinahe-Bürgerkrieg des L.A. von 1992 lediglich als Hintergrund für eine unausgegorene Geschichte nutzt, die ziel- und orientierungslos umherirrt. Vielleicht war dies der Grund, warum zunächst niemand „Kings“ finanzieren wollte. Zum Glück war es nicht Deniz Gamze Ergüvens Debüt, denn dann hätte es „Mustang“ wahrscheinlich nie gegeben.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Extras sind keine vorhanden. „Kings“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 30. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
Heimkino-Tipp: „I, Tonya“ (2017)
Ice Ice Baby
Glaubt man dem deutschen Wikipedia-Eintrag zu Tonya Harding, so hat sie 1996 einer 81-jährigen Frau dank Mund-zu-Mund-Beatmung und Erster Hilfe das Leben gerettet. Eine bemerkenswerte Heldentat, die wahrscheinlich jedoch nie jemanden wirklich interessieren wird, da es noch ein anderes Ereignis im Leben der Harding gab, das auf ewig mit ihrem Namen verbunden sein wird: dem Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan 1994.
Harding und Kerrigan zählten zu dieser Zeit zu den weltbesten Eiskunstläuferinnen und bereiteten sich unabhängig voneinander auf die US-amerikanischen Meisterschaften vor. Während eines Trainings wurde Kerrigan von einem Mann mit einer Eisenstange am Knie verletzt, in dessen Folge sie ihre Teilnahme an den Wettkämpfen absagen musste. Harding gewann den Titel, der ihr später wieder aberkannt wurde – es gab Hinweise darauf, dass sie in die Attentatspläne involviert war.
Natürlich steht diese Episode aus Hardings Leben auch im Mittelpunkt der sehenswerten Filmbiografie „I, Tonya“. Wer allerdings ein konventionelles Biopic erwartet, wird aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Denn Regisseur Craig Gillespie („Lars und die Frauen“, „Fright Night“) und sein Autor Steven Rogers („Seite an Seite“, „Kate & Leopold“) haben eine ungewöhnliche Form gewählt, um die Geschehnisse zu rekapitulieren: Statt sich auf eine Wahrheit festzulegen, präsentieren sie ihrem Publikum gleich mehrere Sichtweisen, erzählt von Tonja Harding (Margot Robbie), ihrem Gatten Jeff Gillooly (Sebastian Stan) und ihrer Mutter LaVona Golden (Allison Janney, die für diesen Auftritt einen Oscar gewann). Damit nicht genug: Immer wieder durchbrechen die Figuren die „vierte Wand“, wenden sich also direkt an die Zuschauer, die somit in die Handlung mit einbezogen werden. Ein zunächst irritierender künstlerischer Kniff, der aber eines schnell klarmacht: Was wirklich geschehen ist – sei es vor, nach oder während des Attentats, sei es die Kindheit von Harding oder das Verhalten ihrer Mutter und ihres Ehemannes –, kann nie endgültig geklärt werden. Jeder hat seine eigene Version der Geschichte(n) und das sollte jeder, der zuschaut, nie vergessen.
„I, Tonya“ schwankt konstant zwischen Drama, Komödie und Sportlerfilm und punktet in allen drei Ligen hervorragend. Die Herkunft Hardings aus einfachen Verhältnissen, der (scheinbar) beständige psychische und physische Missbrauch seitens ihrer Mutter sowie der mitunter brutale Ehealltag bilden das dramaturgische Spielfeld, auf dem sich die Protagonistin oftmals lautstark und wenig ladylike produziert. Das ist mitunter amüsant, verleugnet gleichsam aber niemals das Elternhaus der späteren Weltklasseeiskunstläuferin, die nie so ganz in die heile Glitzerwelt des Prestigesports passte. Die Szenen auf dem Eis beeindrucken zusätzlich mit einer famosen Kameraarbeit und perfekter Tricktechnik (bestimmte Darbietungen konnte Margot Robbie verständlicherweise nicht laufen, dazu braucht es jahrelanges Training), bei der das Gesicht von Robbie auf den Körper eines Doubles projiziert wurde.
Beinahe schon eine Mockumentary, begeistert „I, Tonya“ somit in vielen Aspekten, legt ein Wahnsinnstempo vor und überlässt letztendlich seinem Publikum eine Bewertung. Gewagt, aber in diesem Falle gelungen!
Die DVD/Blu-ray präsentiert den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung. Untertitel in Deutsch sind optional zuschaltbar. Als Extras gibt es ein Making of sowie Trailer. „I, Tonya“ erscheint bei DCM Filmdistribution GmbH/Universum Film und ist seit 24. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: FilmPressKit online/DCM)
Harding und Kerrigan zählten zu dieser Zeit zu den weltbesten Eiskunstläuferinnen und bereiteten sich unabhängig voneinander auf die US-amerikanischen Meisterschaften vor. Während eines Trainings wurde Kerrigan von einem Mann mit einer Eisenstange am Knie verletzt, in dessen Folge sie ihre Teilnahme an den Wettkämpfen absagen musste. Harding gewann den Titel, der ihr später wieder aberkannt wurde – es gab Hinweise darauf, dass sie in die Attentatspläne involviert war.
Natürlich steht diese Episode aus Hardings Leben auch im Mittelpunkt der sehenswerten Filmbiografie „I, Tonya“. Wer allerdings ein konventionelles Biopic erwartet, wird aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Denn Regisseur Craig Gillespie („Lars und die Frauen“, „Fright Night“) und sein Autor Steven Rogers („Seite an Seite“, „Kate & Leopold“) haben eine ungewöhnliche Form gewählt, um die Geschehnisse zu rekapitulieren: Statt sich auf eine Wahrheit festzulegen, präsentieren sie ihrem Publikum gleich mehrere Sichtweisen, erzählt von Tonja Harding (Margot Robbie), ihrem Gatten Jeff Gillooly (Sebastian Stan) und ihrer Mutter LaVona Golden (Allison Janney, die für diesen Auftritt einen Oscar gewann). Damit nicht genug: Immer wieder durchbrechen die Figuren die „vierte Wand“, wenden sich also direkt an die Zuschauer, die somit in die Handlung mit einbezogen werden. Ein zunächst irritierender künstlerischer Kniff, der aber eines schnell klarmacht: Was wirklich geschehen ist – sei es vor, nach oder während des Attentats, sei es die Kindheit von Harding oder das Verhalten ihrer Mutter und ihres Ehemannes –, kann nie endgültig geklärt werden. Jeder hat seine eigene Version der Geschichte(n) und das sollte jeder, der zuschaut, nie vergessen.
„I, Tonya“ schwankt konstant zwischen Drama, Komödie und Sportlerfilm und punktet in allen drei Ligen hervorragend. Die Herkunft Hardings aus einfachen Verhältnissen, der (scheinbar) beständige psychische und physische Missbrauch seitens ihrer Mutter sowie der mitunter brutale Ehealltag bilden das dramaturgische Spielfeld, auf dem sich die Protagonistin oftmals lautstark und wenig ladylike produziert. Das ist mitunter amüsant, verleugnet gleichsam aber niemals das Elternhaus der späteren Weltklasseeiskunstläuferin, die nie so ganz in die heile Glitzerwelt des Prestigesports passte. Die Szenen auf dem Eis beeindrucken zusätzlich mit einer famosen Kameraarbeit und perfekter Tricktechnik (bestimmte Darbietungen konnte Margot Robbie verständlicherweise nicht laufen, dazu braucht es jahrelanges Training), bei der das Gesicht von Robbie auf den Körper eines Doubles projiziert wurde.
Beinahe schon eine Mockumentary, begeistert „I, Tonya“ somit in vielen Aspekten, legt ein Wahnsinnstempo vor und überlässt letztendlich seinem Publikum eine Bewertung. Gewagt, aber in diesem Falle gelungen!
Die DVD/Blu-ray präsentiert den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung. Untertitel in Deutsch sind optional zuschaltbar. Als Extras gibt es ein Making of sowie Trailer. „I, Tonya“ erscheint bei DCM Filmdistribution GmbH/Universum Film und ist seit 24. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: FilmPressKit online/DCM)
Heimkino-Tipp: „Lady Bird“ (2017)
Die Crux der Adoleszenz
Das Genre des amerikanischen Teenie-Films, so es denn diese Schublade überhaupt gibt, hat seit jeher viel ertragen müssen. Oft reduziert auf das hormongesteuerte Verhalten der Protagonisten, pendelt die Thematik vornehmlich zwischen peinlicher Sexklamotte und schwerfälliger Melancholie.
Dass es auch anders geht, beweist die Tragikomödie „Lady Bird“. Sie erzählt von einem 17-jährigen Mädchen, das davon träumt, ihrem in ihren Augen engstirnigen Elternhaus zu entkommen und Außergewöhnliches zu erleben. Dabei gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, die trotz ihrer Strenge nur eines im Sinn hat: ihrem Kind alle Wege in ein glückliches Leben zu eröffnen.
Auf die Leinwand gebracht hat diese Geschichte die Aktrice Greta Gerwig, der momentane Liebling des amerikanischen Independent-Films, die mit diesem Werk ihr Debüt als Langfilm-Regisseurin vorlegt. Ihre Handschrift ist dabei unverkennbar, spielt sie doch auch in ihren eigenen Rollen oftmals Frauenfiguren, die stets ein klein wenig neben der Spur agieren, mit ihrer entwaffnenden Natürlichkeit aber schnell Begeisterung wecken – so gesehen u.a. in „Frances Ha“, „Lola gegen den Rest der Welt“, „Mistress America“ und „Maggies Plan“. Nun ist sie hinter die Kamera gewechselt, verfilmte mit „Lady Bird“ ein eigenes Drehbuch – und durfte sich sogleich über fünf Oscar-Nominierungen freuen.
Je eine davon erhielten Hauptdarstellerin Saoirse Ronan alias Christine alias Lady Bird, und Laurie Metcalf, die Christines Mutter Marion gibt. Ein bemerkenswertes Duo, das sich wahlweise anfaucht, annähert, emotional diskutiert oder mit Schweigen straft. Eine wahre Hassliebe also, der Gerwig sowohl witzige als auch ernste Momente abgewinnt und so den beinahe minütlich wechselnden Gemütszustand eines pubertierenden Teenagers punktgenau beschreibt.
Gerwigs Trumpf: Ihr gelingt es, für beide Seiten Verständnis zu wecken – wer beim Zuschauen zusammen mit der genervten Lady Bird die Augen verdreht, wird ebenso den Argumenten der Mama kopfnickend zustimmen. „Lady Bird“ ist voll von Momenten, die aus der Sicht eines Teenagers von epochaler Bedeutung sind, nicht wissend, wie viele davon im weiteren Leben noch folgen werden. Diese Naivität und Erwartungshaltung ans Erwachsensein dürfte jeder wiedererkennen. Sich aber nicht darüber lustig zu machen, ist die große Kunst dieses Films. Wenn Christine nach und nach klar wird, dass ihre Vorstellung vom „Anders-sein-als-der-Rest“ gar nicht so außergewöhnlich ist und eher das Klischee erfüllt, interpretiert Gerwig dies nicht als Scheitern, vielmehr als liebevolles Bekenntnis zu Lady Birds (und ihrer persönlichen) Heimat Sacramento, aus der anfangs alle aufgrund des Provinzcharakters fliehen wollen, sie später genau deswegen aber umso mehr schätzen.
Wie Gerwig die hier gezeigten Qualitäten als Filmemacherin auch in andere Genres übertragen kann, wird sich hoffentlich in den nächsten Jahren zeigen. Mit „Lady Bird“ hat sie schon einen wunderbaren Start hingelegt.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Als Extras gibt es einen Audiokommentar sowie ein Making of. „Lady Bird“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 23. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
Dass es auch anders geht, beweist die Tragikomödie „Lady Bird“. Sie erzählt von einem 17-jährigen Mädchen, das davon träumt, ihrem in ihren Augen engstirnigen Elternhaus zu entkommen und Außergewöhnliches zu erleben. Dabei gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, die trotz ihrer Strenge nur eines im Sinn hat: ihrem Kind alle Wege in ein glückliches Leben zu eröffnen.
Auf die Leinwand gebracht hat diese Geschichte die Aktrice Greta Gerwig, der momentane Liebling des amerikanischen Independent-Films, die mit diesem Werk ihr Debüt als Langfilm-Regisseurin vorlegt. Ihre Handschrift ist dabei unverkennbar, spielt sie doch auch in ihren eigenen Rollen oftmals Frauenfiguren, die stets ein klein wenig neben der Spur agieren, mit ihrer entwaffnenden Natürlichkeit aber schnell Begeisterung wecken – so gesehen u.a. in „Frances Ha“, „Lola gegen den Rest der Welt“, „Mistress America“ und „Maggies Plan“. Nun ist sie hinter die Kamera gewechselt, verfilmte mit „Lady Bird“ ein eigenes Drehbuch – und durfte sich sogleich über fünf Oscar-Nominierungen freuen.
Je eine davon erhielten Hauptdarstellerin Saoirse Ronan alias Christine alias Lady Bird, und Laurie Metcalf, die Christines Mutter Marion gibt. Ein bemerkenswertes Duo, das sich wahlweise anfaucht, annähert, emotional diskutiert oder mit Schweigen straft. Eine wahre Hassliebe also, der Gerwig sowohl witzige als auch ernste Momente abgewinnt und so den beinahe minütlich wechselnden Gemütszustand eines pubertierenden Teenagers punktgenau beschreibt.
Gerwigs Trumpf: Ihr gelingt es, für beide Seiten Verständnis zu wecken – wer beim Zuschauen zusammen mit der genervten Lady Bird die Augen verdreht, wird ebenso den Argumenten der Mama kopfnickend zustimmen. „Lady Bird“ ist voll von Momenten, die aus der Sicht eines Teenagers von epochaler Bedeutung sind, nicht wissend, wie viele davon im weiteren Leben noch folgen werden. Diese Naivität und Erwartungshaltung ans Erwachsensein dürfte jeder wiedererkennen. Sich aber nicht darüber lustig zu machen, ist die große Kunst dieses Films. Wenn Christine nach und nach klar wird, dass ihre Vorstellung vom „Anders-sein-als-der-Rest“ gar nicht so außergewöhnlich ist und eher das Klischee erfüllt, interpretiert Gerwig dies nicht als Scheitern, vielmehr als liebevolles Bekenntnis zu Lady Birds (und ihrer persönlichen) Heimat Sacramento, aus der anfangs alle aufgrund des Provinzcharakters fliehen wollen, sie später genau deswegen aber umso mehr schätzen.
Wie Gerwig die hier gezeigten Qualitäten als Filmemacherin auch in andere Genres übertragen kann, wird sich hoffentlich in den nächsten Jahren zeigen. Mit „Lady Bird“ hat sie schon einen wunderbaren Start hingelegt.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Als Extras gibt es einen Audiokommentar sowie ein Making of. „Lady Bird“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 23. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
Heimkino-Tipp: „Revenge“ (2017)
Furiosa on Fire
Im April 2014 besprach ich auf diesem Blog den Film „Savaged“ (Rezi HIER). Ein Werk, das dem sogenannten Rape-and-Revenge-Genre zugeordnet werden kann, wenn auch mit einem ungewöhnlichen Twist. Vier Jahre später folgt nun ein weiterer Streifen dieser Art, der sich zwar – zunächst – den üblichen Zutaten bedient, jedoch ebenso einen etwas anderen Blickwinkel für diese fragwürdige Art der Unterhaltung wählt. Fragwürdig deshalb, da zu Beginn stets die Misshandlung einer weiblichen Person im Vordergrund steht. Immerhin: In „Revenge“ wird dieser widerwärtige Gewaltakt nur angedeutet, explizit ausgeschlachtet nicht. Das ‚Schlachten‘ folgt erst im Anschluss, wenn das Opfer der Vergewaltigung zum Gegenangriff übergeht. Doch der Reihe nach:
Die junge Jen (Matilda Lutz) ist ein fleischgewordener Männertraum: Sexy, schweigsam und sich ihrer Reize sehr wohl bewusst, begleitet sie ihren Lover, den verheirateten Richard (Kevin Janssens) für ein romantisches Wochenende in seine luxuriöse Villa mitten in der Wüste. Die Bettakrobatik wird jäh unterbrochen, als unerwartet zwei von Richards Buddies auftauchen: Stan (Vincent Colombe) und Dimitri (Guillaume Bouchède). Nach einem entspannten Partyabend, an dem Jen den verdutzten Stan zu einem heißen Tanz verführt hat, folgt am nächsten Morgen das böse Erwachen: Stan vergewaltigt das Mädchen, Dimitri überhört das Geschehen bewusst und Richard versucht Jen anschließend mit Geld ruhigzustellen. Als sie sich weigert, entledigt sich Richard seiner Geliebten auf äußerst brutale Weise. Doch sie überlebt – und macht den drei Jungs fortan das Leben zur Hölle.
Vier Darsteller, zwei Locations: Außer der (zugegeben schönen) Protzvilla und der unendlichen Wüste gibt es in „Revenge“ keine weiteren Kulissen. Die weiß Regisseurin(!) Coralie Fargeat jedoch effektiv zu nutzen, sowohl als Kampfschauplatz als auch für eine symbolreiche Inszenierung, die einige interessante Metaphern präsentiert: sei es Jens Körperhaltung nach dem ersten Mordversuch, das wiederkehrende ins-Bild-Rücken eines Phoenix-Symbols oder das Gemälde einer Hindu-Göttin, die – und hier klaue ich mal eine Info aus der imdb – als Göttin der Rache bezeichnet wird. Alles Momente, die nicht unbedingt in einem Film dieses Genres zu erwarten sind.
Es bleibt nicht die einzige Überraschung: Inszenatorisch bewegt sich „Revenge“ auf hohem Niveau, nutzt Filter, Farben und Kameraperspektiven (sowie kübelweise Kunstblut) mit großer Raffinesse und scheut vor allem nicht davor zurück, die oftmals sexualisierte Darstellung von Frauen (die es hier zu Beginn ebenso gibt) umzudrehen. Miteinander kombiniert ergibt das u.a. eine mehrminütige, ungeschnittene Kamerafahrt durch das Haus, bei der einer der Männer in seiner vollen (nackten) Schönheit zu sehen ist. Und nein, die ZuschauerInnern werden hier nicht mit einem Doppelkinn und Speckgürtel abgespeist, sondern mit einem durchtrainierten Body, der erahnen lässt, warum Jen diesem Mann zumindest sexuell verfallen ist. Optisch ist diese Szene ein absolutes Highlight.
Angesichts aktueller Debatten ist es natürlich erfreulich, dass mit „Revenge“ gerade jetzt ein Film erscheint, der ein bisher von Männern beherrschtes Genre mit einer ‚weiblichen‘ Note versieht. Das macht die Prämisse, die in „Rape-and-Revenge“-Filmen zwangsläufig immer am Anfang steht zwar weiterhin ungenießbar. Wenn aber das Endergebnis derart gut aussieht, ist zumindest filmisch nichts daran auszusetzen.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und französisch/englischer Originalsprachfassung sowie deutsche Untertitel. Als Bonus gibt es ein paar Hinter-den-Kulissen-Clips, eine Bildergalerie sowie Trailer. Wer sich für die Mediabook-Ausgabe entscheidet, bekommt zudem noch den Soundtrack dazu. „Revenge“ erscheint bei Koch Media und ist seit 23. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Koch Media GmbH)
Im April 2014 besprach ich auf diesem Blog den Film „Savaged“ (Rezi HIER). Ein Werk, das dem sogenannten Rape-and-Revenge-Genre zugeordnet werden kann, wenn auch mit einem ungewöhnlichen Twist. Vier Jahre später folgt nun ein weiterer Streifen dieser Art, der sich zwar – zunächst – den üblichen Zutaten bedient, jedoch ebenso einen etwas anderen Blickwinkel für diese fragwürdige Art der Unterhaltung wählt. Fragwürdig deshalb, da zu Beginn stets die Misshandlung einer weiblichen Person im Vordergrund steht. Immerhin: In „Revenge“ wird dieser widerwärtige Gewaltakt nur angedeutet, explizit ausgeschlachtet nicht. Das ‚Schlachten‘ folgt erst im Anschluss, wenn das Opfer der Vergewaltigung zum Gegenangriff übergeht. Doch der Reihe nach:
Die junge Jen (Matilda Lutz) ist ein fleischgewordener Männertraum: Sexy, schweigsam und sich ihrer Reize sehr wohl bewusst, begleitet sie ihren Lover, den verheirateten Richard (Kevin Janssens) für ein romantisches Wochenende in seine luxuriöse Villa mitten in der Wüste. Die Bettakrobatik wird jäh unterbrochen, als unerwartet zwei von Richards Buddies auftauchen: Stan (Vincent Colombe) und Dimitri (Guillaume Bouchède). Nach einem entspannten Partyabend, an dem Jen den verdutzten Stan zu einem heißen Tanz verführt hat, folgt am nächsten Morgen das böse Erwachen: Stan vergewaltigt das Mädchen, Dimitri überhört das Geschehen bewusst und Richard versucht Jen anschließend mit Geld ruhigzustellen. Als sie sich weigert, entledigt sich Richard seiner Geliebten auf äußerst brutale Weise. Doch sie überlebt – und macht den drei Jungs fortan das Leben zur Hölle.
Vier Darsteller, zwei Locations: Außer der (zugegeben schönen) Protzvilla und der unendlichen Wüste gibt es in „Revenge“ keine weiteren Kulissen. Die weiß Regisseurin(!) Coralie Fargeat jedoch effektiv zu nutzen, sowohl als Kampfschauplatz als auch für eine symbolreiche Inszenierung, die einige interessante Metaphern präsentiert: sei es Jens Körperhaltung nach dem ersten Mordversuch, das wiederkehrende ins-Bild-Rücken eines Phoenix-Symbols oder das Gemälde einer Hindu-Göttin, die – und hier klaue ich mal eine Info aus der imdb – als Göttin der Rache bezeichnet wird. Alles Momente, die nicht unbedingt in einem Film dieses Genres zu erwarten sind.
Es bleibt nicht die einzige Überraschung: Inszenatorisch bewegt sich „Revenge“ auf hohem Niveau, nutzt Filter, Farben und Kameraperspektiven (sowie kübelweise Kunstblut) mit großer Raffinesse und scheut vor allem nicht davor zurück, die oftmals sexualisierte Darstellung von Frauen (die es hier zu Beginn ebenso gibt) umzudrehen. Miteinander kombiniert ergibt das u.a. eine mehrminütige, ungeschnittene Kamerafahrt durch das Haus, bei der einer der Männer in seiner vollen (nackten) Schönheit zu sehen ist. Und nein, die ZuschauerInnern werden hier nicht mit einem Doppelkinn und Speckgürtel abgespeist, sondern mit einem durchtrainierten Body, der erahnen lässt, warum Jen diesem Mann zumindest sexuell verfallen ist. Optisch ist diese Szene ein absolutes Highlight.
Angesichts aktueller Debatten ist es natürlich erfreulich, dass mit „Revenge“ gerade jetzt ein Film erscheint, der ein bisher von Männern beherrschtes Genre mit einer ‚weiblichen‘ Note versieht. Das macht die Prämisse, die in „Rape-and-Revenge“-Filmen zwangsläufig immer am Anfang steht zwar weiterhin ungenießbar. Wenn aber das Endergebnis derart gut aussieht, ist zumindest filmisch nichts daran auszusetzen.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und französisch/englischer Originalsprachfassung sowie deutsche Untertitel. Als Bonus gibt es ein paar Hinter-den-Kulissen-Clips, eine Bildergalerie sowie Trailer. Wer sich für die Mediabook-Ausgabe entscheidet, bekommt zudem noch den Soundtrack dazu. „Revenge“ erscheint bei Koch Media und ist seit 23. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Koch Media GmbH)
Heimkino-Tipp: „Der Sex Pakt“ (2018)
Blockers
Zugegeben: Nur nach dem Trailer zu urteilen, ist „Der Sex Pakt“ nicht unbedingt ein Film, der gehaltvolle Unterhaltung verspricht. Angesprochen werden soll ganz offensichtlich ein vornehmlich junges Publikum, das sich über schlüpfrige Gags und peinliche Erwachsene, die sich vor ihren Kindern zum Obst machen, amüsieren kann. Das mag auf einzelne Szenen in dem 100-Minüter zutreffen. Unter seiner lauten Oberfläche aber schlummern ein paar interessante Ansätze.
Das beginnt bereits beim (Original-)Titel: Denn im Gegensatz zum deutschen „Der Sex Pakt“, der die Teenagerfiguren in den Mittelpunkt stellt, weist „Blockers“, so der ursprüngliche Titel, auf die eigentlichen Hauptdarsteller des Films hin: Eltern, die mit allen Mitteln versuchen, das ‚erste Mal‘ ihrer Töchter zu verhindern, zu blockieren. Gespielt werden diese drei nervösen Erwachsenen von den Komödien-Profis Leslie Mann und Ike Barinholtz sowie John Cena, der als Wrestler Karriere machte und sich nun immer häufiger auch als Schauspieler versucht. Ein Muskelprotz sondergleichen, ein Schrank von einem Mann, der gleich in der ersten Szene Tränen der Rührung verdrückt – und damit sein Image gehörig auf die Schippe nimmt. Es ist nur eine von vielen gelungenen Szenen, die allein aufgrund seiner Physis wahnsinnig witzig wirken.
Seine Tochter Kayla (Geraldine Viswanathan) beschließt, am Tag des Abschlussballs ihrer Schulzeit ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Ihre Freundinnen Julie (Kathryn Newton) und Sam (Gideon Adlon) schließen sich an und so nimmt der Partyabend seinen Lauf. Was die drei Mädels nicht bedacht haben: Ihre Eltern bekommen davon Wind und setzen fortan alle Hebel in Bewegung, um ihre Lieblinge davon abzubringen. Der Beginn einer abenteuerlichen und nicht nur körperlich enthüllenden Nacht.
Ja, einige Gags kündigen sich weit im Voraus an, andere sind kindisch bis überflüssig. Spaß macht der Trip trotzdem: Einerseits erfreut der angenehm offene – nicht offenherzige! – und relaxte Umgang der Kiddies mit dem Thema Sex, andererseits führt Regisseurin Kay Cannon vor allem in der ersten Hälfte sogenannte Helikoptereltern mit deren Kontrollwahn herrlich vor. Deren Verklemmtheit und Verlustängste sind letztendlich der Motor ihres Handelns – und ihr verzerrtes Selbstbild, dass sie viel besser wüssten, was für ihre Girls richtig sei und was nicht. Ebenso inhaltlich bemerkenswert: Es sind drei junge Mädchen, die ganz selbstbestimmt und ohne Zwang ihres Umfelds entscheiden, wie, wann und mit wem sie Sex haben wollen. In amerikanischen Teenagerkomödien, die sich um das Thema ‚erstes Mal‘ drehen, eine Seltenheit, da sonst stets fast ausschließlich Jungs im Mittelpunkt stehen.
Der Humor ist mitunter derb, begeistert aber ebenso mit Gags auf der Metaebene, beispielsweise wenn die drei Erwachsenen im Auto sitzend über die Lösung eines Problems nachdenken: „WwVDd“ heißt da ihre Parole – „What would Vin Diesel do?“. Wenn sie kurz darauf einen Unfall bauen und sich dann wundern, dass ihr verunglückter Wagen eben nicht sogleich in „Fast & Furious“-Manier in Flammen aufgeht, ist das nicht nur lustig, sondern auch ein schöner Seitenhieb auf Hollywoods übertriebenes Actionkino. An anderer Stelle wird John Cenas Figur ausgelacht, weil er versucht, mit bloßer Hand ein Autofenster runterzudrücken: „Du bist kein Arnold Schwarzenegger!“ schreit man ihm da entgegen. Angesichts Cenas (realer) Wrestling-Karriere eine herrlich absurde Bemerkung.
Überhaupt, der Cena: Mit fein eingestecktem Hemd, Bürstenhaarschnitt („Sogar diese Haare sind mir zu lang!“) und einem mehr als tödlichen Blick Richtung Boyfriend seiner Tochter, ist er der eigentliche Star des Films. Keiner hat hier einen größeren Stock im Arsch als er (und ja, das ist hier tatsächlich doppeldeutig gemeint).
„Der Sex Pakt“ ist ein kurzweiliges Vergnügen, das zwar auf vertraute Zutaten setzt, wenn es um Peinlichkeiten geht. Die Spielfreude vor allem der älteren Darsteller und der coole Umgang der TeenagerInnen mit ihrer Sexualität heben diesen Spaß aber von anderen Genrevertretern ab.
P.S.: Einfach, weil’s mehr Spaß macht: die englische Sprachfassung wählen!
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Als Extras gibt es gelöschte und verpatzte Szenen, kurze Dokumentationen zur Entstehung des Films, Featurettes sowie einen Audiokommentar. „Der Sex Pakt“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 16. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
Zugegeben: Nur nach dem Trailer zu urteilen, ist „Der Sex Pakt“ nicht unbedingt ein Film, der gehaltvolle Unterhaltung verspricht. Angesprochen werden soll ganz offensichtlich ein vornehmlich junges Publikum, das sich über schlüpfrige Gags und peinliche Erwachsene, die sich vor ihren Kindern zum Obst machen, amüsieren kann. Das mag auf einzelne Szenen in dem 100-Minüter zutreffen. Unter seiner lauten Oberfläche aber schlummern ein paar interessante Ansätze.
Das beginnt bereits beim (Original-)Titel: Denn im Gegensatz zum deutschen „Der Sex Pakt“, der die Teenagerfiguren in den Mittelpunkt stellt, weist „Blockers“, so der ursprüngliche Titel, auf die eigentlichen Hauptdarsteller des Films hin: Eltern, die mit allen Mitteln versuchen, das ‚erste Mal‘ ihrer Töchter zu verhindern, zu blockieren. Gespielt werden diese drei nervösen Erwachsenen von den Komödien-Profis Leslie Mann und Ike Barinholtz sowie John Cena, der als Wrestler Karriere machte und sich nun immer häufiger auch als Schauspieler versucht. Ein Muskelprotz sondergleichen, ein Schrank von einem Mann, der gleich in der ersten Szene Tränen der Rührung verdrückt – und damit sein Image gehörig auf die Schippe nimmt. Es ist nur eine von vielen gelungenen Szenen, die allein aufgrund seiner Physis wahnsinnig witzig wirken.
Seine Tochter Kayla (Geraldine Viswanathan) beschließt, am Tag des Abschlussballs ihrer Schulzeit ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Ihre Freundinnen Julie (Kathryn Newton) und Sam (Gideon Adlon) schließen sich an und so nimmt der Partyabend seinen Lauf. Was die drei Mädels nicht bedacht haben: Ihre Eltern bekommen davon Wind und setzen fortan alle Hebel in Bewegung, um ihre Lieblinge davon abzubringen. Der Beginn einer abenteuerlichen und nicht nur körperlich enthüllenden Nacht.
Ja, einige Gags kündigen sich weit im Voraus an, andere sind kindisch bis überflüssig. Spaß macht der Trip trotzdem: Einerseits erfreut der angenehm offene – nicht offenherzige! – und relaxte Umgang der Kiddies mit dem Thema Sex, andererseits führt Regisseurin Kay Cannon vor allem in der ersten Hälfte sogenannte Helikoptereltern mit deren Kontrollwahn herrlich vor. Deren Verklemmtheit und Verlustängste sind letztendlich der Motor ihres Handelns – und ihr verzerrtes Selbstbild, dass sie viel besser wüssten, was für ihre Girls richtig sei und was nicht. Ebenso inhaltlich bemerkenswert: Es sind drei junge Mädchen, die ganz selbstbestimmt und ohne Zwang ihres Umfelds entscheiden, wie, wann und mit wem sie Sex haben wollen. In amerikanischen Teenagerkomödien, die sich um das Thema ‚erstes Mal‘ drehen, eine Seltenheit, da sonst stets fast ausschließlich Jungs im Mittelpunkt stehen.
Der Humor ist mitunter derb, begeistert aber ebenso mit Gags auf der Metaebene, beispielsweise wenn die drei Erwachsenen im Auto sitzend über die Lösung eines Problems nachdenken: „WwVDd“ heißt da ihre Parole – „What would Vin Diesel do?“. Wenn sie kurz darauf einen Unfall bauen und sich dann wundern, dass ihr verunglückter Wagen eben nicht sogleich in „Fast & Furious“-Manier in Flammen aufgeht, ist das nicht nur lustig, sondern auch ein schöner Seitenhieb auf Hollywoods übertriebenes Actionkino. An anderer Stelle wird John Cenas Figur ausgelacht, weil er versucht, mit bloßer Hand ein Autofenster runterzudrücken: „Du bist kein Arnold Schwarzenegger!“ schreit man ihm da entgegen. Angesichts Cenas (realer) Wrestling-Karriere eine herrlich absurde Bemerkung.
Überhaupt, der Cena: Mit fein eingestecktem Hemd, Bürstenhaarschnitt („Sogar diese Haare sind mir zu lang!“) und einem mehr als tödlichen Blick Richtung Boyfriend seiner Tochter, ist er der eigentliche Star des Films. Keiner hat hier einen größeren Stock im Arsch als er (und ja, das ist hier tatsächlich doppeldeutig gemeint).
„Der Sex Pakt“ ist ein kurzweiliges Vergnügen, das zwar auf vertraute Zutaten setzt, wenn es um Peinlichkeiten geht. Die Spielfreude vor allem der älteren Darsteller und der coole Umgang der TeenagerInnen mit ihrer Sexualität heben diesen Spaß aber von anderen Genrevertretern ab.
P.S.: Einfach, weil’s mehr Spaß macht: die englische Sprachfassung wählen!
Die DVD/Blu-ray bietet den Film u.a. in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung sowie diverse Untertitel. Als Extras gibt es gelöschte und verpatzte Szenen, kurze Dokumentationen zur Entstehung des Films, Featurettes sowie einen Audiokommentar. „Der Sex Pakt“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 16. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)
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